Friedensdorf für Ukraine-Flüchtlinge

in Edinet eröffnet

Im April 2022 hat der Krieg in der Ukraine Tausende – zumeist Mütter, Kinder und ältere Menschen – in die Flucht getrieben. Viele flohen in den Norden Moldawiens. Unser Freund Tom Zuljevic-Salamon hat mit seinem Sozialunternehmen „Die Querdenker“ langjährige Erfahrung auch in der Ukraine, und die letzten 10 Jahre ein Sozialprojekt in Edinet betreut. Er hat sofort reagiert und wir haben mit dem SPEISKASTL seinen Spendenaufruf unterstützt. Am 11. August konnten nun die ersten 7 Holzhäuser des Friedensdorfes für Ukraine-Flüchtlinge feierlich eröffnet werden.

Im Rahmen einer berührenden Eröffnungsfeier wurde am 11. August das von Tom Zuljevic-Salamon aus St. Leonhard initiierte Friedensdorf in Edinet eröffnet – im Beisein der österreichischen Botschafterin Mag.a Stella Avallone, des österreichischen Sozial-Attachés Mag. Gero Stuller, des Rayonspräsidenten des Distrikts Edinet sowie Vertreter:innen des moldawischen Sozialministeriums und vieler Gäste, Freund:innen und Unterstützer:innen des Projekts. Tom betonte in seiner Rede noch einmal den Zweck des Dorfes: „Hier sollen Familien aus ukrainischen Kriegs-Hotspots einfach einen Platz für ein würdevolles Leben bekommen, wo sie sich sicher fühlen und nicht so weit von ihrer Heimat entfernt sind“, so der Initiator des Friedensdorfes (4.v.r.).

Edinet ist eine Stadt im Nordspitz von Moldawien, im Grenzland zwischen Rumänien und der Ukraine. Die Grenze ist nur 30 km entfernt. Seit Jahren arbeiten Tom und seine Frau Judy mit dem gemeinnützigen Verein AREAP, einer Weiterbildungs-Einrichtung, in Nordmoldawien zusammen. Bei Kriegsausbruch drängten unzählige Flüchtlinge aus der Ukraine in die Region. Um den Menschen zu helfen, wurden rasch Notunterkünfte und Versorgungsstrukturen aufgebaut. „Es war klar, die Menschen brauchen unsere Hilfe, und das rasch!“, so Tom.

Feste Unterkünfte für geflüchtete Ukrainerinnen

Der Ansturm hielt an und es fehlte an Quartieren. Daher beschloss Tom, ein Friedensdorf aus Holzhäusern für Geflüchtete zu bauen. Auf dem Grundstück, das die Sozialorganisation AREAP zur Verfügung stellt, standen zwei Gebäude, in denen Küche, Administration sowie Duschen und Toiletten untergebracht werden konnten. Die Renovierung wurde umgehend in die Wege geleitet. Es folgte ein Spendenaufruf, um die Kosten von rund 45.000 Euro zu finanzieren. „Dank der großzügigen Spende aus der Pro Mente Gruppe, aus der Gemeinde Neumarkt, von der Firma Schinko und von Speiskastl.at konnten bis jetzt zwölf Häuser angekauft werden. Diese sind rund 22 m2 groß, in Fertigteilbauweise auf einem Betonfundament errichtet und an die Kanalisation angeschlossen. Sieben Häuser sind bereits fertig und wurden ihrer Bestimmung übergeben“, zeigt sich Tom zufrieden.

„Wir freuen uns, dass auch wir dank unserer Kunden mit dem SPEISKASTL einen Teil zum Gelingen dieses Friedensdorfes beitragen konnten“, freuen sich Jeanette und Stefan Mayrhofer: „Bis Ostern haben wir 4 Wochen lang jede Bestellung in eine Spende für Menschen in Not umgewandelt. Insgesamt konnten wir Tom 1.700 Euro Reinerlös für dieses schöne humanitäre Hilfsprojekt übergeben. Wir hatten gerade erst unser Unternehmen SPEISKASTL gestartet. Aber es war uns wichtig, im Rahmen unserer Möglichkeiten mitzuhelfen, dass Menschen, die wegen des Krieges ihre Heimat und ihre Liebsten zurücklassen mussten, Unterstützung erfahren“.

Zentrum für Flüchtende winterfest machen

In den letzten sechs Monaten ist in Edinet ein echtes Zentrum für Flüchtende entstanden. Die Initiative betreut 500 Familien, die vorwiegend in privaten Unterkünften untergebracht sind. Durch die hervorragende Kooperation mit der Volkshilfe OÖ gelingt es Tom und seinem Kooperationspartner AREAP, diese Menschen mit Essen und Artikeln des täglichen Bedarfs zu versorgen. Für die Kinder wurde ein eigener Kindergarten geschaffen, und in Kooperation mit einer Schule wurden jetzt Schulklassen eingerichtet, in denen in ukrainischer Sprache unterrichtet wird und die Kinder Grundlagen der rumänischen Sprache erlernen. Der Bürgermeister von Edinet, Constantin Cojocaru, betonte in seiner Eröffnungsrede die großartige Leistung, die hier in den letzten Monaten vollbracht wurde und dass es für die Region unmöglich gewesen wäre, diese Herausforderung ohne Unterstützung zu meistern. Die österreichische Botschafterin unterstrich die Bedeutung der zivilgesellschaftlichen Organisationen für das Meistern derartiger Herausforderungen.

Da bei der kriegerischen Auseinandersetzung kein Ende absehbar ist, wird der kommende Winter eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten und Helfenden darstellen. In der Region sind minus 30°C keine Seltenheit. Daher wird in den nächsten Wochen damit begonnen, die Holzhäuser verstärkt zu isolieren und winterfest zu machen. Um all das bewältigen zu können, ersuchen alle Beteiligten um weitere Spenden und Unterstützung.

Unterstützt werden kann das Projekt mit Spenden auf folgendes Konto:

AT52 3446 0802 0531 6831
Konto Moldawienhilfe

DANKE

Bildrechte und Videorechte: Tom Zuljevic-Salamon